Christrosen
oder Schneerosen, wie sie treffender genannt werden, gelten als Weihnachtsblumen schlechthin. Pünktlich zum Fest blühen sie allerdings recht selten. Dies liegt einzig und allein an der Sorte. Bisher gibt es nur eine, Helleborus niger praecox, die ihrem Namen wirklich gerecht wird. Sie kann schon im November ihre Blütensterne öffnen, zu Weihnachten dürfen sie aber ganz mit ihr rechnen. Alle anderen Sorten blühen im Januar, Februar oder gar im März. Es ist immer wieder ein sehnlichst erwartetes Ereignis, wenn sich die zarten, wunderschönen Blüten aus dem Schnee erheben. Die Christ- oder Schneerose (Helleborus niger) ist ein echter Winter- und Vorfrühlingsblüher. Über wintergrünem Laub trägt sie auf ungefähr 20 cm hohen Stielen zarte weiße Blüten. In milden Wintern kann sie schon Ende Januar / Anfang Februar blühen. Es gibt aber auch noch einige andere Arten Helleborus, z. B. Helleborus-Atrorubens. Sie blüht im Februar/März mit roten Blüten. Etwas später erscheinen dann die farbenfrohen Helleborus-Hybriden. Sie leuchten nicht nur weiß-rosa, sondern auch dunkelrot und grünlich, weiß mit rosa Tulpen, rosa mit roten Sprenkeln, hellgelb und rot mit bläulichem Schimmer.
Standort: Alle Schneerosen gedeihen am besten im lichten Schatten geschützter Gehölze, wo die Sonne durch das kahle Gezweig kaum behindert, diese Winterblüher hervorlocken kann. Am Fuße von alten Obstbäumen, Buchen oder Tannen fühlen sie sich am wohlsten. Aber auch unter Sträuchern. Wichtigste Voraussetzung ist der Halbschatten und kalkreicher Boden. Schneerosen brauchen kräftigen humusreichen, feuchten Boden und wie gesagt: Kalk. Zur Bodenverbesserung können Sie kalkhaltiges Gesteinsmehl aufbringen. Wenn sie dann noch mit grobflockigem Kompost mulchen, werden die Pflanzen bestens gedeihen.
Pflanzung: Wenn sie im August/September in die Erde kommen, wurzeln Schneerosen gut ein. Zu diesem Zeitpunkt werden sie auch geteilt. Gepflanzt werden sie eher etwas zu tief, als zu flach, im Abstand von 30-40 cm. Geben sie den Schneerosen Gesellschaft. Die Helleborus-Hybriden blühen im Februar/März kombinieren sie mit anderen Frühlingsblühern, Kaukasusvergissmeinnicht (Brunnera macrophylla-Lungenkraut (Pulmonaria), Waldanemone (Anemone Apennina) oder mit dem bei mildem Wetter manchmal sogar schon im Februar blühenden Seidelbast (Daphne mezerum). Zu den Standortpartnern der Schneerose gehören natürlich Schneeglöckchen, Wildkrokusse, Märzenbecher und Winterlinge.
Pflanzenschutz: Christrosen können auch von einer Pilzkrankheit heimgesucht werden. Dann zeigen sich auf den Blättern schwarze Flecke. Sie tritt vor allem dann auf, wenn der Boden zu sauer oder zu stickstoffreich ist. Dieser Mangel lässt sich durchstickstoffarme Düngung und Kalkung vermeiden. Entfernen Sie die befallenen Blätter. Im Ernstfall müssen sie die Pflanzen im Frühjahr vorbeugend mit einem Fungizid behandeln. Da Schneerosen auch blühend in Töpfen angeboten werden, können sie im Winter, bis sie dann von den Stiefmütterchen und anderen Frühlingsblühern abgelöst werden, zwischen die immergrünen Zwerggehölze in den Balkonkästen setzen. Im Frühjahr müssen sie dann aber in den Garten umgepflanzt werden, denn dauerhaft gedeihen sie nur im freien Boden. Christrosen sind auch als Schnittblumen geeignet!
Tipp: Verlieren sie nicht die Geduld, wenn ihre Christrosen anfangs mit dem Wachsen etwas auf sich warten lassen und einen kümmerlichen Eindruck erwecken. Sie brauchen einige Jahre für ihre Entwicklung. Lässt man sie ungestört, halten sie es aber dafür zehn Jahre und länger an derselben Stelle aus und werden immer schöner.