Fuchsien
Ob im Topf, im Hängekörbchen oder im Beet, überall fühlen sich die Fuchsien wohl. Und ihre immer noch steigende Beliebtheit verdanken sie wohl ihren zauberhaften Blüten, in fast allen Farben des Spektrums ihrer unwahrscheinlich langen Blütezeit und ihrer enormen Vielseitigkeit. Frei im Gartenbeet ausgepflanzte Fuchsien wachsen gedrungen in harmonischen schönen Formen.. Ihre Blüten sind fester, ihre Farben leuchtender. Wer könnte ihnen da noch widerstehen? Am Besten und am Schönsten wirken die recht robusten Fuchsien, wenn sie in lockeren Tuffs zusammengepflanzt werden, wo die vielen hundert Blüten über Monate hinweg ein ganzes Blütenmeer hervorzaubern. Die unendlich große Palette der vielen Sorten wird sie bald so begeistern, dass sie sich eine ganze Fuchsienecke im Garten einrichten werden. Hier finden dann die verschiedenen Wuchsformen, wie niedrige Büsche, halb- und Hochstämmchen, Pyramiden und weit ausladende Bäumchen ihren Platz. Am Schönsten entwickeln sich Fuchsien nämlich, wenn sie auf den Beeten frei ausgepflanzt werden. Die Heimat der Fuchsien sind die feucht-kühlen Bergwälder in Mittel- und Südamerika. Im Garten müssen ihnen daher ähnliche Bedingungen geschaffen werden. Gut eignen sich humose, tiefgründige Böden, die stets mild feucht sein sollten. Besonders prächtig gedeihen sie daher überall dort, wo ein hoher Grundwasserspiegel vorherrscht, der auch im Hochsommer bei großer Hitze feuchtes Erdreich gewährleistet. Wo diese Verhältnisse gegeben sind, oder wo stets für genügend Bodenfeuchtigkeit gesorgt wird, gedeihen nahezu alle Fuchsien auch in praller Sonne. Ansonsten sagen ihnen halbschattige Plätze zu, die aber einige Stunden am Tag genügend Sonne bekommen sollten. Im tiefen Schatten werden sie dagegen nie so gut gedeihen. Fuchsien sind frostempfindlich. Aufgrund ihrer heimatlichen Standortverhältnisse sind die hier vorgestellten Fuchsien, frostempfindlich. Sie dürfen daher erst nach den letzten Spätfrösten ab Mitte bis Ende Mai in den Garten gepflanzt werden. Nach dem ersten herbstlichen Reif kommen die Pflanzen in Töpfe oder Kübeln, damit sie frostfrei im Keller oder Gewächshaus überwintert werden können. Dabei schadet es nichts, wenn sie die Blätter abwerfen. Wichtig ist dass die Erde nie völlig austrocknet, da sonst die Pflanzen zu Grunde gehen. Zur Überwinterung reichen Temperaturen von 5 bis 7 °C vollkommen aus. Etwa im März werden die Fuchsien in neue Erde umgepflanzt. Dabei können Büsche und Hochstämmchen gut um die Hälfte eingekürzt werden, damit die Zweige von unten buschig austreiben. Auf diese Weise wachsen besonders vieltriebige, reichblühende Pflanzen heran. Neben genügender Bodenfeuchtigkeit verlangen die Fuchsien auch ausreichend Nährstoffe. Vor allem die reichblühenden Pflanzen erschöpfen sich sehr schnell, wenn ihnen nicht genügend Nahrung ständig zugeführt wird. Im Sommerhalbjahr sollten daher die Pflanzen mindestens einmal wöchentlich mit einem üblichen Blumenvolldünger versorgt werden, der dem Gießwasser zugesetzt wird.
Ausgeblühte Teile entfernen:
Nur zu leicht setzen die Blüten kräftige Früchte an, die einem weiteren Blumenflor sehr abträglich sind. Kneifen Sie die verblühten Teile mit den Fingern aus, damit es nicht zum unerwünschten Früchteansatz kommt.
Stecklingsvermehrung:
Ist einfach. Viel Spaß bereitet es, die Fuchsien durch Stecklinge weiter zu vermehren. Hierzu werden im Frühjahr und Frühsommer etwa 6-8 cm lange Triebspitzen mit zwei gut ausgewachsenen Blattpaaren dicht unter einem Blattstielansatz abgeschnitten. Diese werden in einem Torf-Sand-Gemisch absteckt, am besten 3-5 Stück in einen kleinen Topf. Nach leichtem übersprühen der Triebspitzen mit etwas Wasser wird eine Plastiktüte über den Topf gestülpt. Nach drei bis vier Wochen haben sich die Stecklinge meist bewurzelt und können aus dem leichten Schatten genommen werden. Wollen Sie nur buschige Beetpflanzen anziehen, so können Sie die Stecklinge nach 10 cm nochmals einkürzen, damit sie sich noch besser verzweigen. Sollten es Stämmchen oder Pyramiden werden, lassen Sie sie gerade in die gewünschte Höhe wachsen und nehmen erst dann die Triebspitze ab. Die so behandelten Stecklinge können etwa vier bis sechs Wochen nach der Wurzelbildung in einzelne Töpfe gesetzt werden.
Einige Arten sind bedingt winterhart.
In besonders milden Gegenden frieren die im nächsten Heft vorgestellten Sorten, oberirdisch ab und vermögen mit etwas Winterschutz dann im nächsten Frühjahr aus dem Boden wieder auszutreiben. Doch stärkerem Bodenfrost können auch sie nicht mehr trotzen. Robuster ist dagegen die Fuchsie magellanica, die mit ihren Sorten Gracilis, Tricolor und Variegata als winterhart bezeichnet werden. Gracilis wird bis zu 3 Meter hoch und hat lange schlanke Blüten von 2-5 cm Länge und etwa 1-2cm Breite. Es genügt vollauf, die Pflanzen im Herbst etwa handhoch über dem Boden zurückzuschneiden und etwas trocknes Laub über die Stöcke zu geben. Sortentabelle wird im nächsten Heft vorgestellt!